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3 Wochen Sumatra Reiseroute - Von einsamen Inseln zu wilden Orang Utans und gigantischen Kraterseen

Felix Reiche

Hier findest du unsere Reiseroute für deinen 3-wöchigen Backpacking Trip durch den wilden Norden Sumatras inklusive Hotel- und Transferoptionen

Backpacking auf Sumatra

Wer auf Reisen das Besondere erleben will, muss immer auch etwas mehr Strapazen auf sich nehmen, als der gewöhnliche Tourist. Zugegeben, das Reisen per Backpack durch Sumatra ist wegen des bergigen Terrains und der schlechten Straßenverhältnisse ziemlich mühsam. Auch die Größe der sechstgrößten Insel der Welt (1,3 Mal so groß wie Deutschland) tut da ihr Übriges. Belohnt wird man dafür mit einer atemberaubenden Natur und einer überschaubaren Anzahl anderer Touristen. Gleichzeitig ist die touristische Infrastruktur auf Sumatra stark genug ausgebaut, damit du quasi überall ohne größere Probleme hinkommst, ohne dass dies dein Reisebudget komplett sprengen wird.


Damit du keinen Weg doppelt zurücklegen musst, solltest du deinen Trip in Banda Aceh - der Hauptstadt der Provinz Aceh im äußersten Norden Sumatras beginnen. Günstige Flüge hierher gibt es beispielsweise von Jakarta oder Kuala Lumpur. Passenderweise kannst du dann den Rückflug aus der Hauptstadt Sumatras Medan buchen. Medan liegt im Nordosten der Insel und der Flughafen fliegt eine Vielzahl asiatischer Flughäfen an. Auf Grund der eher schwierigen Reisebedingungen auf Sumatra haben wir uns für unsere dreiwöchige Route auf den nördlichen Teil der Insel beschränkt. Namentlich handelt es sich dabei um die halbautonome Provinz Aceh und die Provinz Sumatera Utara (Nordsumatra).


Auf unserer Route erwarten dich die letzten wilden Orang Utans von Sumatra, paradiesische Inseln, ein gewaltiger Kratersee, atemberaubende Unterwasserwelten und beeindruckende Erinnerungswelten an den Tsunami von 2004, dessen Folgen das Leben im Norden Sumatras seither prägen. Die Route ermöglicht es dir, die Dauer deiner Aufenthalte an den verschiedenen Orten frei zu wählen, ohne dabei in Zeitnot zu geraten oder zu wenig Zeit für die einzelnen Orte zu haben.



Wichtiger Disclaimer - Die Scharia in Aceh


Viele Touristen schrecken auf Grund der Ausübung der Scharia durch die Regierung vor einem Besuch der Provinz Aceh zurück. Wir haben vor Ort keine schlechten Erfahrungen gemacht. Man muss allerdings wissen, worauf man sich einlässt und gewisse Regeln befolgen.


Bereits seit Jahrhunderten gilt das zeitweilig unabhängige Gebiet Aceh als konservativste Region Indonesiens. Dies ist einer der Gründe, warum die Provinz sich immer wieder vom Rest Indonesiens (in dem es keine Staatsreligion gibt) abspalten wollte. Der zweite Grund ist wirtschaftlicher Natur. Aceh gilt zwar als Region mit den meisten Bodenschätze in Indonesien (insbesondere Erdöl), gleichzeitig aber auch als ärmste Region im ganzen Land. Viele der Gewinne kommen nicht der eigenen Bevölkerung, sondern den Machteliten in Jakarta zugute. Die Folge waren eine Vielzahl von Bürgerkriegen gegen das indonesische Militär, die bis zum Tsunami von 2004 andauerten. Nach den verheerenden Ereignissen gestand die indonesische Regierung Aceh besondere Verwaltungsrechte zu. Der Tsunami wurde von vielen als Strafe Allahs für das sündhafte Leben interpretiert. Für die Menschen ein Grund mehr sich in Zukunft nach dem Gesetz Allahs - der Scharia - zu richten.



Was bedeutet das für dich als TouristIn?


Das Gesetz der Scharia gilt für die muslimische Bevölkerung Acehs. Bewohnerinnen mit anderer Religionszugehörigkeit dürfen beispielsweise auch ohne Kopftuch auf die Straße gehen. Dennoch sollten aus Respekt bei Männern und Frauen die Beine und Schultern bedeckt werden. Auch beim Thema Hotelzimmer wird gegenüber Touristen meist ein Auge zugedrückt. Das Gesetz verbietet eigentlich das gemeinsame Schlafen in einem Zimmer zwischen nicht miteinander verheirateten Paaren. In den von uns genutzten Hotels wurden wir jedoch nie nach unserem Beziehungsstatus gefragt. Zur Sicherheit haben wir Fake-Eheringe getragen. Ob das etwas genützt hat, wissen wir nicht. Die von uns gebuchten Hotels waren entweder an internationale Gäste gewöhnt oder wurden sogar von ausländischen Nicht-Muslimen geführt. Der Konsum von Alkohol ist offiziell verboten. Manche Hotels, die von Nicht-Muslimen betrieben werden, verkaufen ihn trotzdem (zu recht hohen Preisen). Die Behörden scheinen auch hier ein Auge zuzudrücken. Auch Homosexualität ist in der Provinz Aceh (so wie im Rest Indonesiens ab 2026) strafbar. Erkundige dich am besten im Voraus zu den Regeln der Scharia und der aktuellen Lage in Aceh.




  1. Banda Aceh (1 Tag)

Unser Flug von Kuala Lumpur hat uns direkt in die Hauptstadt der nördlichsten Provinz Sumatras nach Banda Aceh gebracht. Bei der Provinz Aceh handelt es sich um ein Sonderverwaltungsgebiet des indonesischen Staates. Ein Staat im Staat quasi, der besondere Rechte "genießt". In unseren Medien ist Aceh durch zwei Dinge bekannt. Erstens den Tsunami von 2004 und zweitens als Gottesstaat mit der Scharia als oberstem Gesetz. Beides hängt übrigens auch durchaus miteinander zusammen.


Banda Aceh hat zwar immerhin über 260.000 Einwohner, aber nicht sonderlich viele Sehenswürdigkeiten zu bieten. Für uns ist sie eine Durchreisestadt auf dem Weg nach Pulau Weh, in der man aber durchaus einen oder einen halben Tag verbringen sollte. Die große Moschee Baiturrahman inklusive schönem Minarett ist die wohl augenscheinlichste Sehenswürdigkeit der Stadt. Die Moschee wurde vom Tsunami am 25. Dezember 2004 weitgehend verschont - ein göttliches Zeichen zu mehr Gottesfürchtigkeit?



Abgesehen von der großen Moschee sind es wohl insbesondere die eindrucksvollen Stätten der Erinnerung an die Katastrophe von 2004, die man unserer Meinung nach auf keinen Fall verpassen sollte. Alleine in der Provinz Aceh starben laut indonesischen Behörden mindestens 130.000 Menschen - ein Großteil davon in der Hauptstadt Banda Aceh. Hier waren die Menschen den Wassermassen quasi schutzlos ausgeliefert, da die Stadt in einem flachen Küstenabschnitt liegt. Das liebevoll gestaltete Tsunami Museum ist daher ein Must-Visit in Banda Aceh. Wir hatten dort das große Privileg, dass uns Zeitzeugen von ihren Erlebnissen jenes Tages berichteten. Persönliche Schilderungen einer historischen Katastrophe, die wir wohl nie vergessen werden. Unweit des Museums befindet sich zudem ein großes Schiff, das von der Welle kilometerweit in das Stadtinnere gespült wurde - ein eindrucksvolles Zeugnis der gewaltigen Kräfte der Natur. Wenn man Aceh und seine Menschen verstehen will, sollte man diese Erinnerungswelten des kollektiven Traumas nicht außen vor lassen. Jeder in Banda Aceh hat an jenem Tag Verwandte und Freunde verloren. Dennoch hatten wir das Gefühl, dass die Menschen über das Ereignis reden möchten, damit man nicht ihrer geliebten Opfer vergisst.


Ein kulinarischer Tipp für Banda Aceh ist übrigens das lokale "Mee Goreng Aceh" mit Meeresfrüchten, das hier noch etwas würziger und säuerlicher daherkommt als im Rest Indonesiens und das beste Mee Goreng ist, das ich in Indonesien gegessen habe.




  1. Pulau Weh (4-5 Tage)


Pulau Weh (in Indonesien meist Sabang genannt) ist eine etwa 150 km² große Insel nördlich der Stadt Banda Aceh, die besonders für ihre Tauch- und Schnorchelspots bekannt ist und als kleiner Geheimtipp in Indonesien gilt. Mit ihren üppig grün bewachsenen Bergen und ihrem kristallklaren Wasser lockt die vulkanische Insel sowohl einheimische als auch westliche Touristen an. Dabei wirkt Pulau Weh allerdings nicht überlaufen. Im Gegenteil - als wir in der Nebensaison auf Pulau Weh waren, schienen die Insel und viele der Unterkünfte ziemlich leer. Sogar die beliebtesten Strände der Insel hatten wir teilweise für uns allein. Das kann in der Hauptsaison natürlich anders aussehen.


Um die Insel auf eigene Faust zu erkunden, leihst du dir am besten einen Motorroller in deiner Unterkunft aus. Die Fahrten über die Hügel der üppig bewachsenen Insel sind wirklich ein Erlebnis. Zudem ermöglicht es dir der Roller, von Strand zu Strand zu fahren und die Schnorchelspots der Insel zu erkunden. Unser persönlicher Lieblingsspot zum Schnorcheln ist der Gapang Beach. Bereits wenige Meter vom Strand entfernt, findest du hier eine bunte Unterwasserwelt mit einer Vielzahl von Fischen. Zudem sitzt hier mit dem Lumba Lumba Diving Centre die älteste Tauschschule der Insel, die von vielen Tauchern empfohlen wird. Mehrere kleine Imbisse bieten günstige lokale Spzialitäten direkt an der Strandpromenade an. Im Gegensatz zu vielen anderen, eher steiler abfallenden Stränden der Insel bietet der Gapang Beach einen etwas breiteren Küstenabschnitt.



Von Vielen wird ebenfalls der Iboih Beach mit der vorgelagerten Insel Rubiah empfohlen. Hier schienen uns insbesondere die indonesischen Touristen zu schnorcheln. An den Hängen des Strandabschnitts befinden sich viele Unterkünfte mit kleinen Bungalows sowie einige Restaurants mit schöner Aussicht. Auf uns machten der Strand und die Unterkünfte allerdings einen etwas zugebauten und verlassenen Eindruck. Auch das Schnorcheln war nicht besonders gut, fuhren in der Gegend doch viele Boote herum. Die indonesischen Touristen wirkten beim Schnorcheln etwas unbeholfen und zerstören so vermutlich auch viele Korallen. Obwohl es ziemlich leer war, wirkt hier alles ein wenig nach Massentourismus und Ausschlachtung der Unterwasserwelt, was man an der Zerstörung der Korallen schon gut ablesen kann.


Abgesehen von den Stränden und der Unterwasserwelt gibt es auf Pulau Weh einen Vulkan, dessen Felder mit aufsteigenden Schwefeldämpfen besichtigt werden können, sowie einen Wasserfall und heiße Quellen zum Baden.


Solltest du nicht zum Tauchen nach Pulau Weh kommen, können wir dir als Unterkunft das Sunset Beach Resort empfehlen. Das kleine Resort befindet sich auf der ansonsten eher untouristischen Südseite der Insel. Für indonesische Verhältnisse sind die wunderschönen Bungalows ziemlich teuer, bieten aber einen sehr guten europäischen Standard. Jedes Bungalow verfügt über eigene Liegen am privaten Strand, der sich direkt vor den Bungalows befindet. Um in das Wasser zu gehen, benötigst du Badeschuhe. Mit Schnorchelausrüstung, die du dir im Resort ausleihen kannst, findest du auch hier die eine oder andere bunte Koralle und viele bunte Fische. Besonders zu empfehlen ist zudem der ausgezeichnete Kaffee aus Sumatra, der in der angeschlossenen Bamboo Bar serviert wird.


Kulinarischer Tipp: Das "Bakso kak ita" unweit des Sunset Beach Resorts serviert wunderbare Bakso (indonesische Nudelsuppe mit Hackbällchen) und einen sehr guten Avocadoshake. Die Besitzer des authentischen indonesischen Restaurants sind außerdem super freundlich und freuen sich über westliche Touristen.


Unser ehrliches Fazit zu Pulau Weh: Kann man machen, muss man aber nicht. Zum Schnorcheln gibt es sicherlich bessere Spots in Indonesien (zum Beispiel sogar die Insel Tailana auf den Banyaks - später im Blog), da es nur noch vereinzelt bunte Korallen zu sehen gibt. Die Qualität der Tauchspots können wir nicht beurteilen. Insgesamt ist die Insel landschaftlich wirklich schön, aber viel gibt es außer dem Tauchen und Schnorcheln nicht zu tun und zu sehen. Auch der Vibe in den touristischen Orten an der Nordküste von Pulau Weh hat uns nicht umgehauen.


Wie kommt man nach Pulau Weh? Mit der Schnellfähre vom Ulee Lheue Fährhafen in Banda Aceh (Betreiber Express Bahari) kommst du dreimal am Tag um 08:00, 10:00 und 16:15 Uhr in ca. 45 Minuten nach Pulau Weh. Die Tickets kosten Rp 100,000 (6€) pro Person. Zudem gibt es die günstigere und deutlich langsamere Autofähre, die um 08:00, 12:00 (Freitags 14:30) und 16:30 Uhr abfährt und Rp 60,000 (3,50€) kostet. Den Fährhafen von Banda Aceh erreichst du von der Innenstadt mit dem Grab-Taxi (indonesisches Uber) in ca. 15 Minuten. Am Fährhafen auf Pulau Weh im Süden der Insel warten Tuk Tuk Fahrer, die dich zu deiner Unterkunft auf der Insel bringen können (ca. Rp 30.000 - 1,75€). Alternativ gibt es in der Hauptstadt der Insel Sabang sogar einen Flughafen, der von anderen Flughäfen auf Sumatra angeflogen wird.




  1. Ketambe (3-4 Tage)

Das Highlight auf jeder Sumatrareise und der Hauptgrund, warum viele Touristen überhaupt nach Sumatra reisen, sind wohl die wilden Orang Utans - die "Menschen des Waldes". Es gibt nur noch zwei Orte auf der Welt, an denen die sanften Menschenaffen in Freiheit leben - Borneo und der Leuser Nationalpark auf Sumatra. Obwohl die große Mehrheit der Sumatra-Reisenden für die Orang Utans nach Bukit Lawang fährt, können wir nur jedem empfehlen, den längeren Weg auf sich zu nehmen und nach Ketambe zu reisen.


Während viele der Orang Utans in Bukit Lawang angefüttert werden und daher nicht wirklich wild sind, handelt es sich bei den Orang Utans von Ketambe tatsächlich um frei lebende Tiere. Daher kursiert in Ketambe auch die geflügelte Bezeichnung "Bullshit Lawang", wenn über den viel bekannteren Ort gesprochen wird. Bei den Guides ist Bukit Lawang als Ort des Massentourismus verschrien, wo täglich hunderte Touristen auf ausgetretenen Pfaden unterwegs sind und die immergleichen Orang Utans sehen, die sich bereits an die Menschen gewöhnt haben.



In Ketambe ist das ganz anders und so bleibt es hoffentlich auch noch lange. Wenige Kleingruppen ziehen täglich in den Dschungel, der nur wenige Gehminuten vor der kleinen Ortschaft Ketambe liegt. Nach etwa 30 Minuten erreicht man das Dschungel-Camp, von wo die täglichen Wanderungen starten. In Bukit Lawang wird den Touristen die Sichtung von Orang Utans bereits bei einem eintägigen Aufenthalt garantiert. Das kann in Ketambe nicht gewährleistet werden und das ist auch gut so. Dennoch haben wir in drei Tagen insgesamt 15 Orang Utans gesehen, obwohl wir uns dort außerhalb der "Obstsaison" (diese ist im Juni/Juli) befanden. Bei den Orang Utans, die wir gesehen haben, handelte es sich ausschließlich um Mütter mit ihren Kleinen, da sich die großen und erfahrenen Männchen tiefer im Dschungel aufhalten. Geschlafen wird in simplen Campingzelten, die durch große Plastikplanen vor dem Regen geschützt werden. Das Camp liegt direkt an einem Fluss, in dem du dich und deine Kleidung nach einem langen und schwitzigen Tag im Dschungel waschen kannst. Eine kurze Wanderung entfernt befinden sich heiße Quellen, in denen du außerdem richtig schön entspannen kannst.


Unser dreitägiges Dschungeltrekking hat pro Person etwa 100,00 Euro gekostet. Darin inkludiert war ein persönlicher Guide (nur für uns als Pärchen) sowie sehr gutes Essen (morgens, mittags und abends), das uns von unserem eigenen Koch (Ramsah) zubereitet wurde. Das Trekking haben wir über unsere Unterkunft "Friendship Guesthouse" in Ketambe organisieren lassen. Wir waren mehr als zufrieden mit unserem Guide "John". John ist der älteste Guide im Ort und hat mehr als zwanzig Jahre Erfahrung im Dschungel - ein ganz besonders herzlicher Mensch, den wir euch nur wärmstens empfehlen können. Neben den 15 Orang Utans hat er uns eine Vielzahl anderer Dschungelbewohner gezeigt und viele interessante Geschichten beim gemeinsamen Abendessen ausgepackt.



Die Anreise von Banda Aceh ist nichts für schwache Gemüter. Täglich fährt ein Minivan vom Busbahnhof in Banda Aceh über Nacht nach Ketambe. Die Reise dauert normalerweise etwa 12 Stunden und ist ziemlich kurvenreich, geht es doch durch zum Teil sehr bergiges Terrain. Unser Fahrer hat die Strecke in unter 10 Stunden geschafft, was natürlich in seiner kompromisslosen Fahrweise begründet lag. Erkundige dich am besten bei deiner Unterkunft auf Pulau Weh nach den Transfermöglichkeiten, da sich die Optionen in Indonesien häufig ändern und vom einen auf den anderen Tag etwas anderes gelten kann. Wir haben zudem gehört, dass die lokale "Airline" Susi Air einmal pro Woche einen Flug mit einer Cessna von Banda Aceh nach Kutacane (nahe Ketambe) anbietet.




  1. Pulau Banyak (5-6 Tage)


Willkommen im Paradies! Die Banyak Inseln sind genau das. Selten habe ich einen Ort gesehen, der in natura genauso aussieht, wie auf den schönsten Postkarten. Bei den Banyak Inseln handelt es sich um eine Inselgruppe im Mailaiischen Archipel etwa 30 Kilometer vor der Westküste Sumatras. Banyak bedeutet auf Indonesisch "viele". Nur wenige der 99 Inseln sind von insgesamt ca. 7000 Menschen bewohnt. Bei den meisten Inseln handelt es sich um winzige, palmengesäumte Eilande - teilweise mit einem einzigen Resort bebaut. Der Weg auf die verschiedenen Inseln der Banyaks ist entweder sehr mühsam und zeitintensiv, oder sehr kostspielig für indonesische Verhältnisse. Genau deshalb wird man allerdings mit einer Abgeschiedenheit und landschaftlichen Schönheit belohnt, die Ihresgleichen sucht. Nur recht wenige Touristen verirren sich bis heute auf die malerischen Inseln. Die meisten von ihnen sind Australier, die eine unbekanntere Alternative zu den Mentawais und Pulau Nias (beides Inseln auf Sumatra) suchen.


Unabhängig von den Surfresorts im Süden der größten Insel Pulau Tuangku hat sich auf einigen kleinen Inseln nördlich von Pulau Tuangku eine andere Form des Tourismus etabliert. Simple Resorts, in denen du "il dolce far niente" vom Allerfeinsten zelebrieren und dich an absoluten Traumstränden von den Reisestrapazen erholen kannst. Selbst um Essen musst du dir hier keinen Kopf machen. Quasi alle Resorts bieten natürlich Vollpension an.



Wir haben uns für die Insel Pulau Tailana und das gleichnamige Resort entschieden. Die Bilderbuchinsel ist eine der malerischsten, die wir in unserem Leben gesehen haben. In unter 20 Minuten hat man sie auf einem Spaziergang umrundet. Entscheidend bei unserer Wahl waren die hervorragenden Schnorchelspots rund um Tailana - sie zählen zu den besten im gesamten Archipel. Die gemütlichen Bungalows sind basic aber gemütlich und sauber und haben allesamt direkten Strandblick. Das Essen ist schmackhaft und reichhaltig. Neben Tee und Kaffee könnt ihr den ganzen Tag frische Kokosnüsse trinken - alles im Preis inbegriffen. Sogar einen kleinen Outdoorgym hat das Tailana Resort zu bieten und Kayaks können gegen Aufpreis ausgeliehen werden. Optional kann man von Tailana viele empfehlenswerte Ausflüge machen. Dazu zählen Island-Hopping auf andere Trauminseln (inklusive Schnorcheln), Fische fangen mit einem einheimischen Fischer und ein Übernachtungsausflug zu einem Strand, an dem du Meereschildkröten beim Eierlegen und morgendlichen Schlüpfen zusehen kannst. Langweilig wird es also so schnell nicht auf Tailana.


Die Optionen für die Anreise von Singkil kannst du detailliert auf https://www.tailanaisland.info/transportation/ nachlesen.


Auch die Anreise von Ketambe nach Singkil ist (gelinde gesagt) ein Abenteuer. Das "Friendship Guesthouse" hat für uns ein sogenanntes Shared Taxi organisiert. Regelmäßige Busfahrten gibt es keine, aber irgendwie klappt es am Ende dann doch immer mit dem Transfer (typisch Indonesien). In 9-10 Stunden geht es wieder über Nacht durch bergiges Terrain in Richtung Westküste. Das Ganze ist erneut nichts für schwache Nerven. Am frühen Morgen kommt man am Hafen von Singkil an. Wir mussten noch etwa 2 Stunden warten, ehe unser Transport per Schnellboot nach Pulau Tailana (Banyak) kam.




  1. Lake Toba (2-3 Tage)


Mehr als dreimal so groß wie der Bodensee und damit der größte Kratersee der Welt und der größte See in Indonesien - das ist der Tobasee. Entstanden ist er durch den Ausbrauch des Supervulkans Toba vor etwa 70.000 Jahren - ein Ereignis mit massiven globalen Folgen für das damalige Erdklima. Mitten in dem Kratersee befindet sich die Halbinsel Samosir mit dem Ort Tuk Tuk, in dem das touristische Leben am See stattfindet. Die Idylle des auf 900 Meter gelegenen Sees und seiner steilen und grün bewachsene Caldera mit zahlreichen Wasserfällen und Aussichtspunkten machen den Tobasee zu einer der bekanntesten und beliebtesten Sehenswürdigkeit Sumatras. Dafür ist auch das milde örtliche Klima und die schnelle Erreichbarkeit (70 km) von Medan verantwortlich.


Bekannt ist die Gegend für das hier ansässige indigene Volk der Batak und deren spektakuläre Holzhäuser, die noch vielerorts bewundert werden können. Die großen gebogenen Satteldächer prägen des Bild vieler Dörfer rund um den See. Zudem gibt es Museumsdörfer mit besonders schönen und gepflegten Exemplaren. Bei den Batak handelt es sich um ein Volk, das im Laufe der Jahrhunderte das Christentum angenommen und sich gegen eine Vielzahl von Eroberern behauptet hat. Ein stolzes Volk, das mitten im muslimisch geprägten Sumatra dem Verzehr von Schweinefleisch und Alkohol frönt, gerne Glücksspiel betreibt und Magic Mushrooms konsumiert. Berühmt berüchtigt sind die Batak übrigens auch dafür, dass sie noch relativ lange Menschenopfer erbracht haben und dem Kannibalismus zugeneigt waren - was bei den Europäern wohl einen ziemlich furchteinflößenden Eindruck hinterlassen haben muss.



Am meisten Spaß macht es, die Region mit einem Roller zu erkunden. Von einem traditionellen Dorf zum Nächsten zu fahren und einfach die schöne Szenerie des Sees, der Calderahänge und der kleinen Strände aufzusaugen. Der Ort Tuk Tuk selbst ist ein relativ verschlafenes Nest mit vielen Hotels. Auch hier hat der Tourismus scheinbar schon bessere Tage gesehen. Seit einem Fährunglück im Jahr 2018, bei dem 167 Menschen um ihr Leben kamen, schrecken inbesondere Einheimische vor dem Besuch des Sees zurück. Dennoch ist der Tobasee ein schönes Ziel auf deiner Sumatrareise, liegt er doch sehr günstig zwischen den Banyak Inseln und der Hauptstadt Medan.


Als Unterkunft mit westlichem Standard können wir das Tabo Cottages empfehlen. Das traumhaft gelegene Resort bietet ein gutes Restaurant mit deutscher Bäckerei. Sie rösten sogar ihren eigenen Kaffee von den benachbarten Hängen und bieten ein wirklich gutes Frühstück an. Zudem kann man vor Ort verschiedene Wellnessanwendungen zu wirklich günstigen Preisen buchen.


Für die Anreise von Singkil haben wir einen privaten Fahrer engagiert. Das ist nicht ganz günstig, dafür war die Fahrt allerdings sehr angenehm. Die Strecke dauert etwa 5 Stunden, kostet aber auch um die 80€ (Rp 1.400.000). Der Transfer kann beispielsweise über die Unterkunft auf Tailana gebucht werden. Es ist möglich die Strecke mit mehreren lokalen Bussen zurückzulegen. Dadurch verlierst du aber einen ganzen Tag, wenn alles glatt geht. Um vom Tobasee nach Medan zu gelangen, musst du zunächst die Fähre von Tuk Tuk nach Parapat nehmen, die tagsüber stündlich fährt und direkt am Tabo Cottages anlegt. Pro Person kostet die Fähre Rp 25.000 (1,50€). In Parapat kannst du entweder mit einem privaten Taxi, das du über das Tabo Cottages organisierst oder mit dem lokalen Bus fahren. Der lokale Bus fährt wohl auch stündlich, kostet ca. 5€ pro Person und benötigt etwa 5 Stunden. Das Taxi kostet 40-50€ und benötigt ca. 3 Stunden nach Medan.


Bitte beachte auch hier - Preise und Fahrzeiten ändern sich. Insbesondere bei privaten Taxis kann man den Preis verhandeln, somit können hier keine allgemeingültigen Aussagen gemacht werden. Verlasse dich daher nicht auf unsere Angaben, sondern lass dich zum Beispiel vom Hotelpersonal beraten.






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