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Backpacking in Albanien - 3 Wochen Reiseroute inklusive Ohridsee

Felix Reiche

Dieser Blogartikel zeigt dir unsere Route für eine dreiwöchige Backpacking-Reise durch Albanien mit den landschaftlichen und kulturellen Highlights des trendigen Mittelmeerlandes. Dabei geben wir dir wertvolle organisatorische Informationen (Preise, Abfahrtszeiten und Abfahrtsorte) für eine unkomplizierte Rundreise mit den öffentlichen Verkehrsmitteln an die Hand.

Albanien 3-Wochen Reiseroute

Albanien hat sich in den letzten Jahren zu einem Trendreiseziel in Europa entwickelt. Mittelmeerstränden mit kristallklarem Wasser, dramatischen Berglandschaften und nicht zuletzt günstige Preisen sei Dank. Dass eine Rundreise durch Albanien auch ohne eigenes Auto unkompliziert möglich ist, zeigt unsere Reiseroute. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln geht es in die schönsten Orte Albaniens - inklusive eines kleinen Umwegs auf die nordmazedonische Seite des Ohridsees. Warum Albanien mit dem Bus bereisen? Es ist wesentlich günstiger, du kannst entspannt aus dem Fenster schauen und die beeindruckenden Landschaften genießen und du kommst mit den Einheimischen sowie anderen busreisenden Touristen in Kontakt. Der Nachteil: Es ist gar nicht so einfach an nützliche Informationen zu öffentlichen Verkehrsmitteln zu kommen. Damit dir dies leichter fällt, haben wir diesen Blogartikel geschrieben.


Disclaimer: Die hier skizzierte Reiseroute beruht auf den Erfahrungen und Informationen, die wir vor Ort im Mai 2023 gemacht haben. Es können Änderungen der Preise und Abfahrtszeiten auftreten.



1. Tag: Ankunft in Tirana & Fahrt an den Ohridsee


Nach deiner Ankunft am Flughafen von Tirana geht es mit dem Flughafenshuttle ("Rinas Airport Bus") in das Zentrum der Hauptstadt Albaniens. Der Bus fährt südlich des Terminals auf der linken Seite des Ausgangsbereichs ab. Für 400 Lek bringt er dich in ca. 35 Minuten in die Nähe des zentralen Skanderbeg Platzes. Von hier kannst du entweder die 2,3 km zum Autobusterminal für internationale Reisebusse (Adresse: Rruga Ali Kolonja, 1001 Tirana) zu Fuß gehen oder nimmst dir ein Taxi für wenige hundert Lek. Täglich um 13 Uhr fährt ein Flixbus nach Ohrid in Nordmazedonien, welchen du im Vorfeld online reservieren solltest. Die Fahrt dauert ca. 3 Stunden und kostet ab 17€. Keine Sorge, am Ende unserer Route hast du noch genug Zeit, um die quirlige Hauptstadt Albaniens kennenzulernen. In Ohrid hält der Flixbus am Busbahnhof im Nordosten der Stadt. Je nachdem, wo sich deine Unterkunft befindet, kannst du von hier aus in etwa 20 Minuten in die Altstadt von Ohrid laufen oder dir ein Taxi nehmen.


Ohridsee - Kirche des heiligen Johann von Kaneo

2. Tag: Die Stadt Ohrid und ihre historischen Sehenswürdigkeiten


Seit dem 9. Jahrhundert gilt Ohrid als kulturelles und orthodoxes Zentrum der Region, zeitweise sogar als Hauptstadt des makedonischen Staates. Die Herrschaft über den Ort wechselte häufig. So wird die Architektur der Altstadt Ohrids einerseits von den typischen osmanischen Häusern mit weißen Fassaden und großen Fenstern und andererseits durch eine Vielzahl orthodoxer Kirchen bestimmt.


Im sanften Morgenlicht lohnt der kurze Spaziergang entlang des Ufers in Richtung des bekanntesten Fotomotivs Ohrids - der mazedonisch-orthodoxen Kirche des heiligen Johann von Kaneo. Nachdem du ein paar Fotos von der malerisch gelegenen Kirche gemacht hast, geht es den Berg hinauf in den Altstadtpark. Hier erwartet dich mit der Klementkirche und der vorgelagerten Ausgrabungsstätte die nächste interessante Sehenswürdigkeit (Eintritt: 300 MKD). Für spektakuläre Aussichten über die Altstadt und den wunderschönen Ohridsee geht es weiter bergauf zur Samuels Festung (Eintritt: 120 MKD). Nachdem du die hohen Mauern der mittelalterlichen Festung abgegangen bist, spazierst du zurück in die Altstadt. Nach wenigen Minuten erreichst du das alte römische Amphitheater, das obere historische Stadttor, sowie die Peribleptos Kirche, die sich allesamt wenige Meter voneinander entfernt befinden. Schlendere anschließend durch die Gassen der Altstadt hinab Richtung Promenade und bewundere dabei die osmanischen Häuser, für die Ohrid bekannt ist. Auf dem Weg kommst du an der Sophienkirche vorbei. Eine weitere byzantinische Kirche deren Besichtigung absolut lohnenswert ist (Eintritt 300 MKD). Nun hast du dir ein Eis oder ein Essen in einem der vielen Restaurants am Wasser verdient. Die Spezialität der Region ist die sogenannte Ohrid-Forelle, die du in jedem Fall probiert haben solltest.


3. Tag: Boostour auf dem Ohridsee & Fahrt nach Korca


Man könnte sich wohl kaum eine schönere Rückreise nach Albanien vorstellen, als per Boot über einen der ältesten Seen der Welt - dem Ohridsee. Dafür nimmst du einfach eines der Touristenboote am Pier, das um 10:30 Uhr zum Kloster Sveti Naum ablegt (600 MKD oder 10€). Die Bootsfahrt über den kristallklaren und türkisblauen See, der noch dazu von Bergen umgeben ist, gilt als eines der absoluten Highlights in Nordmazedonien. Und weil das Ziel der Bootsfahrt - das Kloster Sveti Naum - direkt am albanischen Grenzübergang liegt, schlägst du auch noch zwei Fliegen mit einer Klappe. In Sveti Naum angekommen, kannst du die Klosteranlage und die direkt daneben liegende Quelle besichtigen, die einen der wichtigsten Zuflüsse des Sees darstellt. Von hier führt dich ein 15-minütiger Spaziergang zum Grenzübergang Tushemisht - St. Naum. Vom Grenzübergang in das albanische Tushemisht sind es weitere 15 Minuten zu Fuß. Auf Höhe des Millennium-Hotels an der Hauptstraße fährt jede Stunde ein Minibus (albanisch Furgon genannt) in die nächstgrößere Stadt Pogradec (Preis ca. 50 Lek). Die Endstation befindet sich unweit des Bus-Terminals von Pogradec, wo regelmäßig Minibusse nach Korca abfahren (Preis: 150-250 Lek). Für die Fahrt nach Korca benötigt der Bus ca. 45 Minuten.



4. Tag: Sehenswertes in Korca


Die schöne Stadt Korca besuchen nur wenige Touristen auf ihrer Albanien-Rundreise. Das liegt hauptsächlich daran, dass sie im Osten des Landes und damit ziemlich weit entfernt von anderen interessanten Städten liegt. Zudem ist sie durch mehrere Bergmassive von den anderen Orten im Südwesten des Landes getrennt. Da die Universitätsstadt als Wiege der albanischen Literatur und Kultur gilt und sogar das Paris Albaniens genannt wird, sollte ein Besuch dennoch auf deinem Plan stehen. Zwar ist der Vergleich mit der französischen Metropole stark übertrieben, die von Bäumen gesäumten Alleen mit Gründerzeitvillen und die vielen Cafés erinnern aber doch ein wenig an Paris. Zu den Sehenswürdigkeiten, die du nicht verpassen solltest, zählen der Panoramaturm am Theaterplatz (100 Lek) und das Denkmal "Varrezat e Dëshmorëve", von denen du jeweils eine tolle Aussicht über die Stadt und auf die umliegenden Berge hast. Bierliebhaber aufgepasst: Ein Besuch der Brauerei "Korça" (das älteste, noch existierende Bier Albaniens) gehört zum absoluten Pflichtprogramm. Du kannst eine Brauereibesichtigung machen oder im zugehörigen Biergarten ein frisch Gezapftes probieren und dabei von den wirklich günstigen und guten Speisen des Lokals essen. Gutes Essen in einer schönen Altstadt-Atmosphäre findest du zudem am alten Basar mit seinen vielen Cafés und Restaurants.



5. Tag: Fahrt von Korca nach Permet


Einmal täglich um 13 Uhr fährt der Minibus vom neuen Busbahnhof von Korca (Adresse: Rruga Midhi Kostani) nach Permet. Die 4-stündige Fahrt ist strapaziös und nicht besonders gefragt. Dennoch empfehlen wir eine Stunde vor Abfahrt am Busbahnhof zu sein, um auf jeden Fall einen Platz zu bekommen. Die Straße ist nicht besonders gut ausgebaut und so geht es teilweise auf Schotterpisten durch die spektakulären Berglandschaften Südalbaniens nahe der Grenze zu Griechenland. Nach ca. 2 Stunden macht der Bus einen Zwischenstopp an einem Forellenrestaurant, wo du genügend Zeit zum Essen hast. Der nette Fahrer des Minibusses spricht wenig Englisch, freut sich aber über jede Unterhaltung, die er auf seinen anstrengenden Fahrten zwischen Korca und Permet hat (er fährt früh morgens von Permet nach Korca und die Strecke mittags wieder zurück).


In Permet angekommen solltest du für einen großartigen Sonnenuntergang als erstes den 42 Meter hohen "Gur i Qytetit" (Stadt-Stein) besteigen. Auf dem freistehenden Monolith finden sich noch einige Mauerreste einer alten Festung aus osmanischer Zeit.



6. Tag: Die Umgebung von Permet


Die Kleinstadt Permet gilt als sauberste und grünste Stadt Albaniens. Ausländischen Reisenden nicht unbedingt ein Begriff, geraten die Albaner landesweit ins Schwärmen, sobald man den Namen Permet ausspricht. Kein Wunder: In der nahen Umgebung gibt es vielfältige Möglichkeiten für Wanderungen, mehrere Thermalquellen sowie den spektakulären Langarica-Canyon. Hier kannst du in heißen Thermalbädern schwimmen oder an Rafting Exkursionen teilnehmen. Zu den 13 Kilometer entfernten Quellen gelangst du entweder mit dem Taxi oder mit dem öffentlichen Bus für 100 Lek inklusive Rückfahrt (Bus Përmet nach Bënjë: 8:00, 9:00, 13:00, 14:00 / zurück: 12:00, 13:00, 17:30).



7. Tag: Fahrt von Permet nach Gjirokastra


Um 10:30 Uhr startet der Bus von Permet nach Gjirokastra. Abfahrt ist vom Busbahnhof vor dem Euromarket. Die Fahrt dauert nur etwa 1:30 Stunden und kostet ca. 400 Lek. Somit hast du noch den halben Tag Zeit für die erste Erkundung der wunderschönen historischen Stadt Gjirokastra.



8. Tag: Die Sehenswürdigkeiten von Gjirokastra


Gjirokastra gilt als eine der schönsten Städte Albaniens - und das völlig zu Recht. Seit 2005 zählt sie dank ihrer historischen Altstadt zum Unesco-Weltkulturerbe. Die Häuser sind ähnlich wie in Ohrid und Berat im Stil der sogenannten "Balkanarchitektur" gebaut. Die osmanischen Häuser bestehen zum Großteil aus Stein, was Gjirokastra den Beinamen "Stadt der Steine" eingebracht hat. Dadurch bleiben die Häuser im Sommer kühl und halten im Winter viel Wärme. Eine der Hauptattraktionen sind die historischen, turmartigen Wohnhäuser reicher Familien, die an den Berghängen thronen und die Altstadt Gjiroastras überblicken (Zekate Haus & Skenduli Haus / Eintritt je 200 Lek). Für weitere schöne Aussichten lohnt zudem der Besuch der Burg von Gjirokastra (Eintritt 400 Lek) und eine Mini-Wanderung zum alten Aquädukt aus osmanischer Zeit - eines unserer unerwarteten Highlights in Gjirokastra. Auf dem Rückweg in das Zentrum schlenderst du durch den ruhigen und authentischen Stadtteil Manalat, der unweit der Burg mit einer Vielzahl guter Restaurants mit traditioneller Küche für dein Mittagessen aufwartet. Den Nachmittag kannst du dann mit der Erkundung der etwas tiefer gelegenen Gebiete der Altstadt und dem Shoppen und Schlemmen in den vielen Geschäften, Cafe´s und Eisdielen des Basars von Gjirokastra verbringen.



9. Tag: Fahrt von Gjirokastra nach Ksamil/Saranda


Abfahrt von Gjirokastra nach Saranda ist um 7:00, 8:00, 9:00 und 12:00 Uhr. Der Bus braucht ca. 1:30 Stunden und fährt vom Busbahnhof vor der EIDA Tankstelle ab (Preis 400 Lek). Beim Busbahnhof von Saranda handelt es sich eigentlich nur um eine Kreuzung mitten in der Stadt. Von hier gehst du einfach ca. hundert Meter bergab zur Station für den öffentlichen Bus nach Butrint über Ksamil (vor der SOS Bar und gegenüber der Überreste der alten Synagoge). Der Bus fährt jede Stunde und kostet 150 Lek. Die Fahrt nach Ksamil dauert etwa eine halbe Stunde und der Bus fährt drei Stationen in Ksamil an.



10. Tag: Strandtag in Ksamil


Ksamil gilt momentan dank seiner schönen Strände mit kristallklarem Wasser und der Instagram-geeigneten Privatliegen einiger Beachclubs als die Malediven Europas. Zwar ist dieser Vergleich mal wieder etwas übertrieben, dennoch ist die Lage des kleinen Strandortes mit seinen Buchten und vorgelagerten Mini-Inseln wirklich schön. Zwar wirst du hier keine einsamen Strände vorfinden und auch der Ort selbst wirkt mit den vielen Hotels eher künstlich, dennoch kannst du in Ksamil ein paar schöne Strandtage verbringen und dabei sehr guten Fisch und Meeresfrüchte zu günstigen Preisen genießen. Insbesondere die Miesmuscheln von Ksamil - die besten gibt es im Mussle House - gelten als eine echte Delikatesse. Zudem eignet sich Ksamil als guter Ausgangspunkt für eine Reihe weiterer Ausflugsziele, die wir dir im Folgenden zeigen.



11. Tag: Die Ausgrabungen von Butrint und das Blue Eye


Um möglichst viel aus deiner Zeit zu machen, empfehle ich das Ausleihen eines Motorrollers direkt in Ksamil (zum Beispiel bei Rent Scooter Ksamil gegenüber des Supermarkts Gjordeni; Preis 20 Euro für 24 Stunden). Mit dem Scooter geht es in ca. 10 Minuten zu einer der wichtigsten Ausgrabungsstätten Albaniens - Butrint. Eingebettet in einen landschaftlich traumhaften Nationalpark findest du in diesem Unesco-Weltkulturerbe die Überreste römischer Bauwerke aus der Antike sowie venezianische und osmanische Festungen vor (Eintritt 1000 Lek).


Über eine kleine Fähre (300 Lek), die direkt vor dem Eingang zu Butrint anlegt, gelangst du anschließend zur Landstraße, die dich auf einer kurvenreichen und schönen Fahrt in etwa 50 Minuten zum Blue Eye ("Syri I Kaltër") bringt. Hierbei handelt es sich um eine beliebte Frischwasserquelle, deren kristallklares Wasser in einem fast unnatürlichen Blau aus dem Boden emporsteigt. An einigen Stellen kannst du in das wirklich eiskalte Wasser springen. Sollte dir das zu extrem sein, eignet sich der schöne Park auch für einfache Wanderung um die Quelle und die dazugehörigen Flüsse (Eintritt: 50 Lek ; Parken für Roller: 100 Lek). Über Saranda geht es danach wieder mit dem Roller zurück nach Ksamil, wo du den Abend in einer der vielen Strandbars ausklingen lassen kannst.



12. Tag: Saranda und seine Strände


Heute geht es für dich mit dem Roller (oder dem bereits erwähnten Bus) in die große Nachbarstadt von Ksamil - Saranda. In den letzten 20 Jahren hat sich das einst kleine Küstenstädtchen zu einer echten Touristenhochburg entwickelt. Die Promenade ist gesäumt von großen Hotels, Beachclubs und Restaurants. Insgesamt geht es hier etwas turbulenter zu, als im noch leicht verschlafen wirkenden Ksamil. Dennoch lohnt sich der Spaziergang entlang der langen Promenade des Stadtstrandes. Im Anschluss kannst du mit dem Motorroller auf die Burg von Saranda fahren. Von hier eröffnen sich dir herrliche 360 Grad Aussichten auf das ionische Meer samt der griechischen Insel Korfu, auf die Berge im Inland sowie auf die Stadt Saranda selbst. Wenn du genug Zeit hast, kannst du übrigens auch für einen Tag mit der Fähre nach Korfu übersetzen. Die Fahrtzeit beträgt lediglich 45 Minuten. Auf dem Rückweg von Saranda nach Ksamil kannst du sowohl mit dem Bus als auch mit dem Roller einen Zwischenhalt an einem der vielen Strände zwischen den beiden Städten machen, um dich abzukühlen. Erwarte hier aber keine einsamen Buchten. Die Albaner nutzen scheinbar jeden Zentimeter der südlichen Riviera, um Geld mit Liegen und Strandbars zu machen.


Stranda Albanien Strand

13. Tag: Fahrt von Ksamil nach Berat


Vom Saranda Bus Terminal fahren täglich drei Busse nach Berat (Abfahrt 8:00, 10:15 und 14:30 Uhr). Diese benötigen etwa 3:30 Stunden und kosten 1000 Lek. Der Busbahnhof liegt etwa 30 Gehminuten entfernt von der für Touristen interessanten Altstadt von Berat. Es gibt einen öffentlichen Bus, der alle 20 Minuten fährt und nur 30 Lek kostet.



14. Tag: Das wunderschöne Berat


Berat ist einer der Orte, die wohl auf keiner Albanien Rundreise fehlen sollten. Leicht von Tirana zu erreichen, ist er auch ein beliebtes Ausflugsziel von Tagestouristen aus der Hauptstadt. Der Ort bietet grandios erhaltene osmanische Architektur, enge verwinkelte Altstadtgässchen, eine beeindruckende Burganlage, sehr guten Wein - und natürlich den beliebtesten Schnaps Albaniens: Raki. Noch dazu liegt Berat landschaftlich malerisch in ein von Bergen umgebenes Flusstal eingebettet. Die großen Fenster der vielen weißen Häuser im Stile der "Balkanarchtitektur", die sich auf beiden Flusseiten an den Hängen auftürmen, bescheren der Stadt den Beinamen "Stadt der tausend Fenster". Wie Gjirokastra wurde auch Berat bereits in kommunistischer Zeit zur "Museumsstadt" erklärt und damit als erhaltungswürdig angesehen. Eine besondere kulinarische Erfahrung kannst du bei "Lilis Homemade Food" machen. Der wahnsinnig nette und lustige Gastgeber Lili macht das Speisen in diesem kleinen Familienbetrieb zu einer einzigartigen Erfahrung - die durch das grandiose, traditionelle albanische Essen seiner Frau sogar noch getoppt wird. Dazu wird, wie in vielen Lokalen der Stadt, der hauseigene, von den sonnenverwöhnten Hängen Berats stammende Rotwein serviert. Die beste Sicht auf Berats "tausend Fenster" hast du übrigens von einem der Restaurants mit Dachterasse im Stadtteil Gorica. Die kleinen Gässchen von Gorica erscheinen weniger touristisch als die gegenüberliegende Seite und sollten unbedingt zu Fuß erkundet werden.



15. Tag: Fahrt von Berat nach Shkodra via Tirana

Vom Busterminal Berat kannst du zwischen 4:30 und 16:30 Uhr jede halbe Stunde einen Bus in die Hauptstadt Tirana nehmen, in der du umsteigen musst, um nach Shkodra zu gelangen. Der Bus von Berat benötigt ca. 2 Stunden und kostet 400 Lek. Halte am Busbahnhof von Tirana (North and South Bus Station) einfach Ausschau nach einem großen Reisebus mit dem Schild "Shkodër" im Fahrerraum. Der Bus fährt zwischen 6:30 und 17:00 Uhr jede halbe Stunde ab. Die Fahrt dauert etwa 1:45 Stunden und kostet dich 300 Lek. Der Ankunftsort in Shkodra ist relativ zentral gelegen (am Kreisel Sheshi Demokracia) und du solltest von hier aus dein Hotel zu Fuß erreichen können.


Tipp: Denke daran, bereits bei Ankunft über deine Unterkunft die Tour zum Koman See zu reservieren, da diese am frühen Morgen des nächsten Tages beginnt.



16. Tag: Koman See & Lumi i Shales


Die Straße von Shkodra zum Koman See zählt zu den zwei Schlechtesten, die wir in Albanien erlebt haben. Es handelt sich praktisch um ein einziges Schlagloch. Daher empfehlen wir dir, eine geführte Tour zu arrangieren. Diese werden von den Unterkünften am Shala-Fluss organisiert. Wir haben uns für die Unterkunft "Park Blini" entschieden. Die Tour kostet ca. 50€ pro Person und beinhaltet die Abholung mit einem Minibus von deinem Hotel, die ca. zweistündige Fahrt zum Koman See und zurück, eine einstündige Bootstour über den Koman See zum Shala-Fluss (Lumi i Shales) inklusive Rückfahrt sowie ein gutes Mittagessen im Restaurant am Fluss. Die Abholung an deinem Hotel erfolgt zwischen 7 und 8 Uhr.


Die Bootstour auf dem Koman See gehört für viele zu den schönsten Erlebnissen in Albanien. Die steilen Felswände erinnern an norwegische Fjorde oder das neuseeländische Milford Sound. Leider ist der See voller Plastikmüll, was das Erlebnis etwas trübt. Der Shala-Fluss wird im Internet häufig als "Thailand Albaniens" beworben. Es handelt sich um ein seichtes Flussbett mit türkisblauem Wasser. An den Seiten des Flusses steigen spektakuläre Karstfelswände empor. Leider wird dieses wunderschöne Fleckchen Erde von den Betreibern der Unterkünfte und Restaurants mit lauter Musik beschallt. Um dem zu entkommen, kannst du ein paar kleinere Wanderungen am Fluss unternehmen. Insgesamt hast du dafür bei der von uns gewählten Tour ca. 3 Stunden Zeit.


Tipp: Spätestens am Abend solltest du über dein Hotel in Shkodra einen Minibus nach Theth für den nächsten Morgen buchen.


Lumi I Shales in Albanien

17. Tag: Fahrt nach Theth & erste Wanderungen


Gegen 7 Uhr wirst du vom Minibus an deinem Hotel abgeholt. Die Fahrt dauert 2:30 Stunden und kostet 1200 Lek pro Person. Seit wenigen Jahren existiert eine ordentliche Asphaltstraße nach Theth, wodurch die Fahrt trotz vieler Serpentinen wesentlich angenehmer ist, als erwartet. Das kleine Bergdorf Theth hat sich in den letzten Jahren zum Mekka des albanischen Wandertourismus entwickelt. Das liegt an seiner relativ guten Erreichbarkeit, der Lage direkt am "Peak of the Balkans" Rundwanderweg und nicht zuletzt an der beeindruckenden Szenerie in einem von hohen Gipfeln abgeschottetem Tal.


Tipp: Bei deiner Ankunft in Theth solltest du übrigens auch gleich dein Ticket für die Rückreise per Minibus bei deinem Fahrer kaufen und somit deinen Sitzplatz reservieren.


Auf Grund der frühen Ankunftszeit in Theth hast du noch genug Zeit für kleinere Wanderungen im Ort -wie den Besuch des örtlichen Wasserfalls und des Canyons. Solltest du noch sehr viel Energie haben, bietet sich auch eine Wanderung zum "Blue Eye" von Theth an. Im eiskalten Wasser der türkisblauen Bergquelle kannst du dich nach der etwa 3:30 Stunden langen Wanderung abkühlen, bevor es nochmal 3:30 Stunden zurück nach Theth geht.



18. Tag: Der Valbona Pass

Die beliebteste Wanderung Albaniens führt von Theth über den Valbona Pass ins benachbarte Valbona (oder andersrum). Sie zählt zu den schönsten Etappen auf dem beliebten "Peaks of the Balkans" Rundwanderweg. Für unsere Reiseroute ist es organisatorisch am sinnvollsten, auf den Pass zu wandern und im Anschluss wieder nach Theth zurückzukehren. Die Wanderung ist landschaftlich spektakulär und ein absolutes Muss in Theth. Die ersten Kilometer sind ziemlich steil, daher empfehlen wir einen frühen Start, um die Mittagssonne zu meiden. Auf dem Weg gibt es eine kleine Hütte mit puristischem und nicht besonders gutem Essen. Packe daher ein paar Snacks und natürlich genug Wasser in deinen Rucksack. Je nach Fitnesslevel dauert die Wanderung insgesamt zwischen 6 und 8 Stunden. Da sich die Temperaturen im Gebirge schnell ändern können, solltest du auf jeden Fall eine warme Schicht Klamotten mitnehmen.



19. Tag: Fahrt von Theth nach Tirana via Shkodra


Gegen 10:30 Uhr holt dich der Minibus an deiner Unterkunft in Theth für die 2,5-stündige Fahrt nach Shkodra ab (1200 Lek). An der Busstation von Shkodra solltest du keine Probleme haben, den Bus nach Tirana zu finden. Dieser fährt etwa jede Stunde, kostet 300 Lek und fährt innerhalb von 1:45 Stunden zum Busbahnhof von Tirana (Nord und Süd Terminal). Das Bussystem von Tirana ist ziemlich kompliziert. Je nachdem, wo sich deine Unterkunft befindet, kann es sinnvoll sein ein Taxi zu nehmen und vorher einen Festpreis zu vereinbaren.


Shkodra Albanien Fußgängerzone

20. Tag: Die Hauptstadt Tirana

Nach deiner Zeit in den Bergen wirst du die Annehmlichkeiten einer Großstadt wie Tirana zu schätzen wissen. Die Hauptstadt Albaniens ist überraschend grün mit kleinen Parks und baumgesäumten Einkaufsstraßen. Moderne Architektur trifft auf historische Gebäude. Überall wird an neuen, spekatulären Hochhausprojekten gearbeitet. Im Gegensatz zu dem häufig etwas konservativem Rest des Landes sind die Menschen vornehmlich westlich-modern gekleidet. Besonders das wohlhabende Viertel Bloku lockt mit stylischen Cafés, Restaurants und Bars. Ehemals als Wohnort Enver Hoxhas ein abgeriegelter Bereich, zu dem nur Freunde und Bekannte des kommunistischen Diktators Zugang hatten, gilt Bloku heute als die Top Adresse in Tirana.


Nicht verpassen darfst du in Tirana die Museen/Kunstgallerien "Bunkart 1" und "Bunkart 2". In zwei ehemaligen Atomschutzbunkern bekommst du viele anschauliche Informationen über die dunkle Zeit des Kommunismus in Albanien unter der Herrschaft Enver Hoxhas. Gepaart wird das Ganze mit interessanten Kunstinstallationen. Die Bunker sind übrigens ein Relikt der Paranoia des Diktators, der während Albaniens isolationistischer Phase im gesamten Land über 200.000 Bunker bauen ließ (Eintritt: je 500 Lek). Den Besuch von "Bunkart 1" im Osten Tiranas kannst du mit einer Seilbahnfahrt auf den Hausberg von Tirana - den Dajti - kombinieren. Besonders lohnenswert ist die 15-minütige Fahrt mit der längsten Seilbahn des Balkans übrigens bei Sonnenuntergang (Hin- und Rückfahrt: 800 Lek).



21. Tag: Sehenswürdigkeiten Tiranas & Rückflug


Die wohl bekannteste architektonische Sehenswürdigkeit der Stadt ist die Pyramide von Tirana. Ursprünglich als Museum für Enver Hoxha gedacht, fungierte das ungewöhnliche Bauwerk zwischenzeitlich als Büro, Kulturzentrum und sogar Diskothek. Heute erstrahlt es dank einer noch andauernden Restaurierung in neuem Glanz, kann daher jedoch nicht betreten werden.

Unweit der Pyramide befindet sich der historisch bedeutsame Skanderbeg-Platz, der zudem das geografische Zentrum und den Hauptplatz Tiranas bildet. Benannt nach dem Nationalhelden Albaniens war die große Freifläche in der jüngeren Geschichte des Landes häufig Schauplatz von Kundgebungen und Demonstrationen - wie den Studentenprotesten von 1991. Umgeben ist der Platz von Verwaltungsgebäuden, Ministerien, dem Museum für albanische Geschichte sowie der bedeutsamen Et’hem-Bey-Moschee. Es lohnt sich, die gesamte nähere Umgebung des Skanderbeg-Platzes mit einer Vielzahl an Einkaufsmöglichkeiten, Restaurants und Cafés zu erkunden, um zum Abschluss deiner Reise ein Gefühl für das moderne Albanien zu gewinnen.



Nun sind 3 ereignisreiche Wochen im wunderschönen Albanien vorbei und ist es an der Zeit für deinen Rückflug!





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