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Burmesischer Avocadosalat „Htau Patsi Thoke“ und Ingwersalat „Gin Thoke“

Felix Reiche

Kennst du Salate aus Myanmar? Nein? Dann hast du etwas verpasst. In Asien ist die Küche des armen Landes bekannt für ihre frischen und schmackhaften Salate mit allerlei gesunden Zutaten. Hier sind die Rezepte für zwei besonders leckere Exemplare deren Zutaten in Deutschland leicht erhältlich sind.


Burmesischer Avocadosalat (vorne) und Ingwersalat (hinten)
Burmesischer Avocadosalat (vorne) und Ingwersalat (hinten)

In der trockenen Hitze von Myanmar dienen frische Salate als willkommene Abwechslung und werden an jeder Straßenecke in Plastiktüten verkauft. Neben Salat und Gemüse finden sich darin fast immer auch verschiedene Kerne, Körner, Nüsse und frittierte Linsen für den Crunch. Berühmt für Myanmar ist der Teeblatt-Salat (Laphet Thoke). Die fermentierten grünen Teeblätter sind jedoch in Deutschland leider nicht erhältlich. Stattdessen stelle ich dir hier zwei Salate vor, die im Handumdrehen und mit handelsüblichen Zutaten zubereitet werden.



Myanmar – das Land der Pagoden und Salate

Falls du irgendwann die Möglichkeit haben solltest dieses Land besuchen zu können: Denke gar nicht erst darüber nach – mach es einfach. Bisher hatten wenige Menschen diese Chance. Viele Jahrzehnte herrschte die Militärjunta im ehemals „Birma“ genannten Land, ehe 2011 die Grenzen auch für Besucher geöffnet wurden. Leider nur für etwa ein Jahrzehnt, bevor das Militär im Jahr 2021 wieder die Macht ergreifen konnte. Seitdem ist Myanmar von der Außenwelt weitgehend abgeschottet und Menschen- und Bürgerrechtsbewegungen werden rigide und gewaltsam unterdrückt.

Unendlich dankbar bin ich daher, die Möglichkeit im Jahr 2017 genutzt und dieses wundervolle und ungewöhnliche Reiseland kennengelernt zu haben. Bevor mir viele Reisende von Myanmar vorgeschwärmt hatten, war das Land auf meiner geistigen Karte ehrlich gesagt ein blinder Fleck.

Myanmar ist ein unfassbar vielseitiges Reiseland mit einer zurückhaltenden doch freundlichen Bevölkerung. Im Norden ragen die Ausläufer des Himalayas bis über 5800 Meter in die Höhe. Der mittlere Westen ist mit seiner Tiefebene, vielen Flüssen und Seen der am dichtesten besiedelte Teil des Landes, in dem die großen Städte und kulturellen Sehenswürdigkeiten beheimatet sind. Im Süden Myanmars findet ihr traumhafte und nahezu untouristische Strände vor. Eine Gegend die besonders bei Tauchern einen hervorragenden Ruf genießt.

Einen nachhallenden Eindruck machte auf mich, neben der außergewöhnlichen Kulinarik, insbesondere die extreme buddhistische Religiosität der Bevölkerung und der Gegensatz zwischen der Armut eben dieser und dem Prunk der religiösen Bauten im ganzen Land. Nirgends sonst in Asien habe ich eine solche Vielzahl an Pagoden gesehen. Häufig werden diese von den Einheimischen mit Blattgold versehen, obwohl oder gerade weil viele Menschen hier von der Hand in den Mund leben.



Kloster in Myanmar mit Mönchen beim Essen
Kloster in Myanmar mit Mönchen beim Essen

Die Kulinarik Myanmars


Die burmesische Küche zeigt deutliche Einflüsse aus den angrenzenden Regionen Indiens, Chinas und Thailands. In vielen Teilen des mit Seen überzogenen Landes das zudem über ca. 2000 Küstenkilometer vorweist wird frischer und getrockneter Fisch serviert. Nationalgetränk ist Tee. Nationalgericht ist eine außergewöhnlich schmeckende Fischsuppe namens "Mohinga", die aus den im Norden angrenzenden südchinesischen Provinzen stammt. Insgesamt hat sich aus der burmesischen Küche und den verschiedenen Einflüssen eine in Asien wirklich einzigartige Küche herausgebildet, die in Deutschland leider völlig unbekannt ist.



Zutaten für 2 Portionen burmesischer Avocadosalat „Htau Patsi Thoke“

  • 2 reife Avocados

  • 1/2 TL grob zerstoßener schwarzer Pfeffer

  • 1 Chili

  • 1 Knoblauchzehe

  • 1 Limette

  • 1 Schalotte

  • 1 große Tomate

  • 1/2 TL Salz

  • 3 Zweige Koriander

  • 1 EL geröstete Erdnüsse

  • 1 EL Fischsauce

  • optional 2 EL frittierte Spaltbohnen (gekochte gelbe Spaltbohnen in Öl goldgelb frittieren oder im Asiamarkt fertig kaufen)


Zubereitung burmesischer Avocadosalat

  1. Knoblauch im Mörser zerstoßen und mit zerstoßenem Pfeffer, Fischsauce, Salz und Limettensaft mischen.

  2. Tomaten in kleine und Avocado in etwas größere Würfel schneiden.

  3. Schalotte in feine Ringe schneiden.

  4. Alles zusammen mit der Limettensauce vorsichtig mit den Händen vermischen.

  5. Zum Abschluss leicht gehackte Korianderblätter, geröstete Erdnüsse und frittierte Spaltbohnen über den Salat geben.


Burmesischer Avocadosalat und Ingwersalat
Burmesischer Avocadosalat und Ingwersalat

Zutaten für 2 Portionen burmesischer Ingwersalat „Gin Thoke“

  • 100 g Sushi-Ingwer aus dem Glas

  • ½ Limette

  • 25 g Kürbiskerne

  • 25 g Pinienkerne

  • 25 g Sonnenblumenkerne

  • 1 EL Sesamsamen

  • 25 g Erdnüsse

  • 1 Tomate

  • 75 g Chinakohl

  • 1 EL Knoblauchöl

  • 2 EL frittierte Schalotten

  • etwas Salz

  • optional 2 EL frittierte Spaltbohnen (gekochte gelbe Spaltbohnen in Öl goldgelb frittieren oder im Asiamarkt fertig kaufen)

Zubereitung burmesischer Ingwersalat

  1. Den Sushi-Ingwer abtropfen lassen, in eine Schüssel mit kaltem Wasser legen und nach 10 Minuten durch ein Sieb abtropfen lassen. So wird der Dosengeschmack entfernt.

  2. Den Chinakohl fein raspeln oder in feine streifen schneiden.

  3. Die Tomate von Strunk und Kernen befreien und in kleine Würfel schneiden.

  4. Die Kürbiskerne, Pinienkerne, Sonnenblumenkerne, Erdnüsse und Sesamsamen in etwas Pflanzenöl anrösten.

  5. Alles zusammen in eine Schüssel geben. Den Saft einer halben Limette und das Knoblauchöl dazugeben. Mit etwas Salz abschmecken.

  6. Abschließend die Schalotten in feine Ringe schneiden und in heißem Pflanzenöl goldbraun frittieren.

  7. Zum Servieren die frittierten Schalotten und Spaltbohnen über den Salat streuen.


Burmesischer Ingwersalat Gin Thoke
Frischer Burmesischer Ingwersalat "Gin Thoke"

Weitere burmesische Gerichte findest du in meinem Koch- und Reisebuch "Soulfood Worldwide".


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