Auf eine Teepause nach Yangon? Diese Süßspeise bedeutet übersetzt "goldener Reis" und wird aus Klebreis, Kokosblütenzucker, Nüssen und Sesam zubereitet. In Myanmar wird sie sehr gerne zum Tee gegessen und besticht durch eine super einfache Zubereitung und einen herrlich nussigen Geschmack

Myanmar – das Land der Pagoden und Salate
Falls du irgendwann die Möglichkeit haben solltest dieses Land besuchen zu können: Denke gar nicht erst darüber nach – mach es einfach. Bisher hatten wenige Menschen diese Chance. Viele Jahrzehnte herrschte die Militärjunta im ehemals „Birma“ genannten Land, ehe 2011 die Grenzen auch für Besucher geöffnet wurden. Leider nur für etwa ein Jahrzehnt, bevor das Militär im Jahr 2021 wieder die Macht ergreifen konnte. Seitdem ist Myanmar von der Außenwelt weitgehend abgeschottet und Menschen- und Bürgerrechtsbewegungen werden rigide und gewaltsam unterdrückt.
Unendlich dankbar bin ich daher, die Möglichkeit in 2017 genutzt und dieses wundervolle und ungewöhnliche Reiseland kennengelernt zu haben. Bevor mir viele Reisende von Myanmar vorgeschwärmt hatten, war das Land auf meiner geistigen Karte ehrlich gesagt ein blinder Fleck.
Myanmar ist ein unfassbar vielseitiges Reiseland mit einer zurückhaltenden doch freundlichen Bevölkerung. Im Norden ragen die Ausläufer des Himalaya bis über 5800 Meter in die Höhe. Der mittlere Westen ist mit seiner Tiefebene, vielen Flüssen und Seen der am dichtesten besiedelte Teil des Landes, in dem die großen Städte und kulturellen Sehenswürdigkeiten beheimatet sind. Im Süden Myanmars findet ihr traumhafte und nahezu untouristische Strände vor. Eine Gegend die besonders bei Tauchern einen hervorragenden Ruf genießt.
Einen nachhallenden Eindruck machte auf mich, neben der außergewöhnlichen Kulinarik, insbesondere die extreme buddhistische Religiösität der Bevökerung und der Gegensatz zwischen der Armut eben dieser und dem Prunk der religiösen Bauten im ganzen Land. Nirgends sonst in Asien habe ich eine solche Vielzahl an Pagoden gesehen. Häufig werden diese von den Einheimischen mit Blattgold versehen, obwohl oder gerade weil viele Menschen hier von der Hand in den Mund leben.

Die Kulinarik Myanmars
Doch nun zum Essen. Die Verwendung von Nüssen und Samen, wie in diesem Kuchen, ist typisch für die burmesische Küche und zeigt sich sonst vor allem in den vielen Salaten, für die das Land berühmt ist. Diese frischen Salate sind eine willkommene Erfrischung in der sängenden Hitze, die in vielen Teilen des Landes herrscht. Eines der Nationalgerichte Myanmars ist ein Salat aus fermentierten Teeblättern mit Tomaten und verschiedenen Nüssen, Samen und Bohnen namens "Laphet Toke". Ein unvergleichliches Geschmackserlebnis. Die burmesisches Küche zeigt zudem deutliche Einflüsse aus den angrenzenden Regionen Indiens, Chinas und Thailands.
Tee wird übrigens im ganzen Land nicht nur gegessen sondern auch sehr gerne getrunken. Die nachmittaglichen Teepausen werden häufig mit einem Stück "Shwe Htamin" ergänzt. Übersetzt heißt das "Goldener Reis" - hier ist das Rezept.
Zutaten für 1 Kuchen Shwe Htamin (5 Portionen)
250 g Klebreis (aus dem Asia Markt)
1 Pandanblatt (bekommst du im Asia Markt, kann auch weggelassen werden)
1/2 TL Salz
125 g Kokosblütenzucker
30 g geröstete Erdnüsse
40 g gerösteter Sesam
2 EL Honig
30 g Mandeln
20 g Kokoschips
Etwas Butter oder Margarine

Zubereitung Shwe Htamin
Den Klebreis gut waschen und mit Kokosblütenzucker, grob gehackten Erdnüssen, Sesam, Salz. dem Pandanblatt und 350 ml Wasser im Reiskocher kochen. (Sollte kein Reiskocher vorhanden sein, mit den gleichen Mengenangaben den Klebreis nach der Quellreis-Methode kochen. Dazu den Reis ca. 10 Minuten auf kleinster Stufe mit Deckel kochen, bis das Wasser verdampft ist. Anschließend den Topf vom Herd nehmen und den Reis mit Deckel weitere 15 Minuten ziehen lassen.
Wenn der Reis fertig ist, weitere 15 Minuten bei geschlossenem Deckel ziehen lassen.
Die Mandeln hacken und leicht ansrösten.
Die Kokoschips in Wasser einweichen.
Den Reis gut vermengen, in eine gebutterte Kuchenform geben, glattstreichen und anschließend ca. 30 Minuten auskühlen lassen.
Nach 30 Minuten die Mandeln und Kokoschips hacken und über den Kuchen streuen.
Den Honig gleichmäßig über den Kuchen träufeln und schon ist dein erster "Shew Htamin" fertig zum Genießen.

Weitere burmesische Gerichte findest du in meinem Koch- und Reisebuch "Soulfood Worldwide".
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