Es muss nicht immer Hähnchenfleisch sein. Dieses Rezept für vegane Saté Spieße ist für mich eine der schönsten Varianten der Zubereitung von Tempeh und lässt kein Fleisch vermissen. Dazu gibt es mein Rezept für die obligatorische Erdnusssauce, die absolutes Suchtpotential hat.
Saté Spieße - das indonesische Streetfood
Meine Beziehung zu Saté ist heiß und innig. In Indonesien waren sie eine meiner absoluten Streetfood Favoriten. Als Saté wird in Indonesien Fleisch bezeichnet, das auf Bambusspießen über Holzkohlefeuer gegrillt wird. Die geläufigste Variante wird mit Hähnchenfleisch zubereitet. Die Spieße haben sich auch in vielen anderen Ländern Südostasiens etabliert. So gilt Saté (häufig auch englisch als Satay bezeichnet) sowohl in Indonesien als auch in Malaysia und Singapur als Nationalgericht. Dabei variiert die Zubereitung der Marinade und der dazugehörigen Erdnusssauce erheblich. Ursprünglich stammen die berühmten Fleischspieße von der Insel Java in Indonesien. Die Zubereitungsart geht wohl auf indisch-muslimische Händler und deren Kebabs zurück.
Das vielleicht beste Saté Indonesiens?
Die besten Saté Spieße habe ich in der indonesischen Kulturhauptstadt Yogyakarta gegessen. Knapp zwei Wochen verbrachte ich hier, da es in der Umgebung sehr viel zu sehen gibt und ich mir mehrere Tattoos stechen ließ. Nur wenige Gehminuten von meinem Hostel entfernt, bereitete eine sehr alte indonesische Dame - am Boden vor ihrem Grill kniend - liebevoll Saté zu. Die indonesischen Angestellten meines Hostels holten hier fast jeden Abend diese köstlichen Spieße und behaupteten, dass dies das beste Saté Indonesiens sei. Selten habe ich so gut gegessen. Als wäre das nicht bereits genug, war der Anblick dieser hart arbeitenden und wahnsinnig freundlichen alten Dame herzzereißend.
Die Zutaten - Tempeh als Fleischersatz
Statt Fleisch wird für dieses Rezept Tempeh verwendet. Tempeh ist ein typisch indonesisches Produkt, auf welches die Indonesier unheimlich stolz sind. Für die Herstellung werden gekochte Sojabohnen mit Schimmelpilzen beimpft. Das Gemisch wird anschließend für circa zwei Tage bei 30 Grad bebrütet. Das Endprodukt dieses Fermentationsprozesses hat einen einzigartigen Geschmack, der mich an einen nussigen Käse erinnert. In Indonesien wird Tempeh meist gebraten oder frittiert serviert, da er stark von Röstaromen profitiert.
Mit circa 20 Gramm Eiweiß auf 100 Gramm ist Tempeh eine absolute Eiweißbombe. Zusätzlich ist er sehr ballaststoffreich und verhindert Blähungen. Mittlerweile hat Tempeh auch im Westen an Popularität gewonnen, da er als Proteinquelle in der veganen Ernährung eine wilkommene Alternative zu Tofu darstellt. Im Gegensatz zu Tofu besitzt Tempeh einen wesentlich stärkeren Eigengeschmack. Im Umkehrschluss bedeutet dies jedoch auch, dass er nicht so vielseitig einsetzbar ist.
Im Asiamarkt lässt sich Tempeh tiefgefroren in Blöcken verschiedener Größen kaufen. Da er einen hohen Wassergehalt hat, wird er im Kühlschrank sehr schnell schlecht. Daher solltest du ihn sofort wieder einfrieren, wodurch er sehr lange haltbar bleibt.
Wichtig für dieses Rezept ist die knusprige Röstung des Tempehs in Verbindung mit einer Glasur aus der süßen indonesischen Sojasauce Kecap Manis, die ihr im Asiamarkt kaufen könnt. Die Indonesier bezeichneten sie mir gegenüber auch als das Ketchup Indonesiens. Einserseits auf Grund des ähnlichen Namens, andererseits weil die Indonesier sie zu fast allem essen. Vielleicht auch, weil Kecap Manis ähnlich viel Zucker enthält.
Zutaten für 8 Spieße Tempeh-Saté
400g Tempeh
2 TL Sambal Oelek
4 EL Kecap Manis (zum Beispiel von der Marke ABC aus dem Asia Markt)
8 Holzspieße (feucht)
1 Limette
Erdnussauce
2 EL Erdnussbutter
1 TL Sambal Oelek
1/2 daumengroßes Stück Ingwer oder Galangal
1 EL Kecap Manis
1 TL Sojasauce
2 EL Kokosmilch
Saft einer halben Limette
Zubereitung Tempeh-Saté
Tempeh in 1 cm dicke Scheiben schneiden und diese in der Mitte teilen.
Kecap Manis und Sambal Oelek mischen und die Tempeh Scheiben darin marinieren.
Anschließend auf Holzspieße stecken und von beiden Seiten in etwas Pflanzenöl knusprig und braun anbraten oder grillen.
Für sie Erdnusssauce die angegebenen Zutaten in einem Mixer zu einer feinen flüssigen Sauce zerkleinern. Sollte die Sauce zu dick sein, etwas Wasser hinzugeben.
Mit Salat der Wahl, Limettenspalten und Koriander servieren.
Weitere leckere asiatische Gerichte und Rezepte aus aller Welt findest du in meinem Kochbuch "Soulfood Worldwide".
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